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Plan B Training

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Ohne Nahrung können wir Wochen überleben, doch ohne Wasser nur wenige Tage. Es ist entscheidend für unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit und unser Überleben. Dieser Artikel zeigt, wie man Wasser im Alltag und in Extremsituationen richtig nutzt, aufbewahrt und sicherstellt, dass es trinkbar bleibt.


1. Individueller Wasserbedarf

Der menschliche Körper besteht zu etwa 60 % aus Wasser. Um gesund zu bleiben, sollte ein Erwachsener durchschnittlich 2 bis 3 Liter Wasser pro Tag trinken, abhängig von Körpergewicht, Klima und Aktivitätslevel. Bei extremer Hitze oder starker körperlicher Anstrengung kann der Bedarf deutlich höher sein.

Berechnung des Wasserbedarfs:

  • Faustregel pro Tag: 30-40 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht.
    • Beispiel: Eine Person mit 70 kg Gewicht benötigt etwa 2,1 bis 2,8 Liter Wasser pro Tag.
  • Bei hoher Aktivität oder Hitze: Zusätzlich 0,5 bis 1 Liter pro Stunde.
    • Beispiel: Eine Wanderung bei warmem Wetter kann den Bedarf auf 4-5 Liter pro Tag steigern.
  • In Krisensituationen: Minimum 1 Liter pro Tag für das Überleben, idealerweise 3 Liter für Trinken, Kochen und Hygiene.

Wasser mitnehmen:

Für Outdoor-Aktivitäten oder Survival-Situationen ist es wichtig, den individuellen Bedarf zu kennen, um ausreichend Wasser einzuplanen. Wasser kann zudem durch Filter oder Desinfektionsmittel aus der Natur ergänzt werden.


2. Wasser im Alltag: Aufbewahrung und Nutzung

Aufbewahrung:

  • Glasflaschen: Neutral im Geschmack und langlebig. Ideal für die langfristige Lagerung.
  • Leicht kohlensäurehaltiges Wasser: Kohlensäure kann das Wasser länger frisch halten, aber es sollte in gut verschlossenen Behältern wie Glas- oder Edelstahlflaschen aufbewahrt werden.
  • Dunkel und kühl lagern: Vermeidet Algenwachstum und Geschmacksveränderungen.

Wasser für den Alltag nutzen:

Neben dem Trinken wird Wasser zum Kochen, Reinigen und für die Hygiene benötigt. Ein Haushalt verbraucht durchschnittlich 100 bis 150 Liter Wasser pro Person und Tag. Für Krisenvorsorge sollte man pro Person 20 Liter Wasser für mindestens 3 Tage lagern.


3. Wasser in der Natur finden

In Extremsituationen ist die Suche nach Wasser essenziell. Die wichtigsten Hinweise:

  • Fliessendes Wasser bevorzugen: Bäche und Flüsse haben oft eine bessere Qualität als stehende Gewässer. Beachte jedoch die Herkunft des Wassers: Kommt es aus einer Quelle oder könnte es durch landwirtschaftliche Abflüsse oder Industrie verschmutzt sein?
  • Faustregel für gute Wasserquellen: Ein Durchfluss von mindestens 100 Litern pro Minute deutet auf gutes Wasser hin.
  • Wassertemperatur: Kühles Wasser aus natürlichen Quellen ist oft sicherer als warmes Wasser aus stehenden Gewässern.
  • Tiere beobachten: Sie bewegen sich oft in der Nähe von Wasserquellen.
  • Pflanzen und Vegetation: Grüne und saftige Pflanzen deuten auf Wasser in der Nähe hin.
  • Regenwasser auffangen: Saubere Behälter oder improvisierte Planen nutzen.

Vorsicht bei:

  • Stehenden Gewässern wie Tüpfeln oder Teichen. Diese können oft verunreinigt sein.
  • Urbanen Gebieten: Wasser kann durch Industrie, Abwässer oder Hygieneprobleme kontaminiert sein. Schon die Berührung mit verschmutztem Wasser kann Krankheiten übertragen.

4. Wasser beurteilen: Gut oder schlecht?

Hinweise auf gutes Wasser:

  • Klar und geruchlos.
  • Keine sichtbaren Schwebstoffe.
  • Fliessendes Wasser aus Quellen oder Bächen.

Hinweise auf schlechtes Wasser:

  • Starker Geruch nach Schwefel oder Chemikalien.
  • Veränderte Farbe (z. B. grünlich, bräunlich).
  • Tierkadaver in der Nähe der Quelle.
  • Stehende Gewässer mit Algenbewuchs.

Ursprung beachten:

  • Analysiere, woher das Wasser kommt. Selbst fliessendes Wasser kann kontaminiert sein, wenn es in urbanen Gebieten oder landwirtschaftlichen Flächen entspringt.
  • Urbanes Wasser ist besonders risikobehaftet: Hygieneprobleme, Industrieabflüsse und chemische Verunreinigungen machen es oft unsicher.

5. Wasser filtern und trinkbar machen

Filtermethoden:

  1. Mechanische Filter: Tragbare Wasserfilter entfernen Bakterien, Protozoen und Schwebstoffe.
  2. Kohlefilter: Neutralisieren Gerüche und Chemikalien.
  3. Selbstgemachte Filter: Sand, Aktivkohle und Stoff kombinieren.

Wasser desinfizieren:

  • Abkochen: Wasser mindestens 3 Minuten sprudelnd kochen. Tötet Bakterien, Viren und Parasiten.
  • Chlor: 2 Tropfen pro Liter klares Wasser, 4 Tropfen bei trübem Wasser.
  • UV-Licht: Tragbare UV-Stifte können Mikroorganismen abtöten.

Kontamination vermeiden:

  • Nutze zwei Behälter:
    • Schmutziges Wasser: Zum Sammeln und Vorfiltern.
    • Sauberes Wasser: Nur für gefiltertes und desinfiziertes Wasser.
  • Vermeide direkten Kontakt mit kontaminiertem Wasser, insbesondere in urbanen Gebieten. Wasche Hände nach Kontakt gründlich.

Wasser haltbar machen:

  • In saubere, luftdicht verschlossene Behälter abfüllen.
  • Länger haltbar durch kühle, dunkle Lagerung.

6. Das WASSER-SOP für Survivalsituationen

Ein einfaches Schema, um in der Wildnis oder Notlage Wasser sicherzustellen:

W – Wasser finden:

  • Orientierung an Flüssen, Pflanzen oder Regenwasser.

A – Analyse:

  • Klar, geruchlos und fließend? Oder trüb und stehend?

S – Sicherstellen:

  • Wasser filtern und desinfizieren (z. B. durch Abkochen oder Chemikalien).

S – Speichern:

  • In sauberen Behältern aufbewahren und vor Licht und Hitze schützen.

E – Energie:

  • Plane deinen Wasserverbrauch für Trinken, Kochen und Hygiene effizient.

R – Reserven anlegen:

  • Regenwasser auffangen oder zusätzliche Quellen suchen.

Fazit

Wasser ist die Grundlage unseres Lebens. Im Alltag wie auch in Notsituationen ist ein bewusster Umgang entscheidend. Plane deinen Wasserbedarf, lerne, Wasser zu finden und zu beurteilen, und stelle sicher, dass du es sicher und sauber hältst. Mit dem WASSER-SOP hast du ein einfaches System, um in jeder Lage handlungsfähig zu bleiben.

Marc Baumann, Gründer Plan B Training