CQB, kurz für Close Quarters Battle, beschreibt den Kampf auf engem Raum und findet Anwendung in Umgebungen wie Gebäuden, Flugzeugen, Schiffen oder städtischen Gebieten. Der Begriff stammt aus dem militärischen und polizeilichen Bereich und wird oft in Zusammenhang mit Spezialeinsätzen verwendet. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem taktischen Begriff, und warum ist CQB so entscheidend?
CQB: Der Kampf auf kurze Distanz
Der zentrale Aspekt von CQB ist die Konfrontation auf extrem kurzen Distanzen – oft weniger als 25 Meter. Diese räumliche Nähe macht den Kampf besonders anspruchsvoll, da Entscheidungen innerhalb von Sekunden getroffen werden müssen. Ein weiterer Faktor ist die Komplexität der Umgebung, die oft unübersichtlich ist und viele versteckte Gefahren birgt. Situationen im CQB können von der Befreiung von Geiseln über Anti-Terror-Missionen bis hin zur Sicherung von Gebäuden reichen.
Merkmale von CQB
CQB ist durch mehrere zentrale Eigenschaften geprägt:
- Enge Räume und beengte Umgebungen
Die physische Nähe zu Gegnern und Teammitgliedern sowie die räumlichen Einschränkungen stellen besondere Herausforderungen dar. Türen, Treppen, Flure und Möbel erschweren die Bewegungsfreiheit und erhöhen die taktische Komplexität. - Hohe Dynamik und Präzision
CQB erfordert schnelle und präzise Handlungen. Jede Sekunde zählt, und Fehler können fatale Konsequenzen haben. Dabei müssen Teammitglieder ständig auf neue Gefahren reagieren und ihre Taktiken flexibel anpassen. - Teamarbeit und Kommunikation
Erfolgreiches CQB ist immer ein Teamprozess. Jedes Mitglied muss seine Rolle perfekt kennen und sich nahtlos in die Gruppe einfügen. Klare Kommunikation – oft lautlos über Handzeichen oder visuelle Signale – ist entscheidend. - Gefahrenmanagement
In CQB-Szenarien können Zivilpersonen, Geiseln oder Verbündete anwesend sein. Dies erhöht die Anforderungen an die Zielidentifikation und die Kontrolle von Eskalationen.
Wichtige CQB-Techniken
CQB erfordert spezialisierte Techniken, um Sicherheit und Effektivität zu gewährleisten:
- Raumteilung: Beim Betreten eines Raumes übernehmen Teammitglieder festgelegte Sektoren, um jede Ecke schnell und sicher zu kontrollieren.
- Low-Light-Taktiken: Die meisten CQB-Situationen finden in schlecht beleuchteten Umgebungen statt. Der Umgang mit Taschenlampen oder Nachtsichtgeräten ist daher essenziell.
- Schießen in Bewegung: Das präzise Feuern während der Bewegung ist eine der herausforderndsten Fertigkeiten im CQB.
- Selbstschutz und Nahkampf: Auf engstem Raum kommt es oft zu körperlichen Auseinandersetzungen, weshalb Nahkampftechniken und der Umgang mit improvisierten Waffen wichtig sind.
Ziel von CQB
Das Hauptziel von CQB ist es, in kürzester Zeit Kontrolle über eine gefährliche Umgebung zu erlangen. Dies kann die Neutralisierung von Gegnern, die Sicherung eines Bereichs oder die Rettung von Geiseln umfassen. Dabei müssen Risiken für das eigene Team und Zivilpersonen minimiert werden.
CQB-Training: Übung für den Ernstfall
CQB ist eine Fähigkeit, die intensive und regelmäßige Schulungen erfordert. Szenarientraining, Force-on-Force-Übungen und der Einsatz von Simulationswaffen sind entscheidend, um auf reale Situationen vorbereitet zu sein.
Fazit
Close Quarters Battle ist weit mehr als nur „Kampf in engen Räumen“. Es erfordert Disziplin, Präzision, Teamarbeit und eine klare Strategie. Ob militärische Spezialeinheiten, Polizeikräfte oder Sicherheitsdienstleister – CQB ist eine Kernkompetenz, die Leben retten kann, wenn sie richtig angewendet wird.
Marc Baumann, Gründer Plan B Training.