Szenerie:
Ein kleines Feuer knistert irgendwo draussen. Drei Männer sitzen darum: Marc von Plan B Training, ein ehemaliger Delta-Force-Soldat und ein US-Army-Schiessausbilder. Der Abend ist ruhig, ein bisschen Whiskey steht bereit, und das Gespräch dreht sich – wie könnte es anders sein – um Waffen, Optiken und warum sich Spezialeinheiten für das batterielose ACOG entschieden haben.
Das Gespräch beginnt – Warum das batterielose ACOG?
Marc: Ich habe mit meinen Leuten das Thema Optiken wieder durchgekaut. Wir sind uns einig, dass das batterielose ACOG solide ist, aber die Frage ist: Warum haben sich so viele Spezialeinheiten bewusst gegen eine moderne LED-Version entschieden, wenn sie doch eine regelbare Beleuchtung bietet?
Delta-Force-Soldat (lehnt sich zurück, nimmt einen Schluck Whiskey): Weil weniger oft mehr ist. Technik ist gut – bis sie versagt. Die meisten unserer Entscheidungen basieren nicht auf dem, was ideal wäre, sondern auf dem, was unter allen Umständen funktioniert.
US-Army-Schiessausbilder (nickt zustimmend): Genau. Eine Batterie kann leer sein, eine Schaltung kann ausfallen. Das ACOG mit Glasfaser und Tritium funktioniert immer, ohne dass du dran denken musst.
Marc: Klar, Redundanz schlägt Komfort. Aber dann stellt sich die Frage: Wo zieht ihr die Grenze? Ihr nutzt ja auch Aimpoints oder EOTechs – beides batteriebetriebene Systeme.
Delta-Force-Soldat: Guter Punkt. Der Unterschied ist der Einsatzzweck. Ein EOTech oder Aimpoint ist für CQB, schnelle Zielerfassung auf kurze Distanzen. Da nehme ich in Kauf, dass ich Batterien wechseln muss. Aber ein ACOG ist ein Kampfzielfernrohr für mittlere Distanzen, das unter keinen Umständen ausfallen darf.
US-Army-Schiessausbilder: Genau. Du kannst mit einem Aimpoint noch irgendwie improvisieren, wenn die Batterie leer ist – mit einer Peilhilfe oder indem du über das Gehäuse zielst. Aber ein ACOG mit leerer Batterie und ohne funktionierendes Absehen? Totales No-Go.
Technik und Lichtverhältnisse – Wo liegen die Unterschiede?
Marc: Aber das LED-ACOG gibt dir die Möglichkeit, die Helligkeit anzupassen. Gerade beim Wechsel von heller Umgebung in dunkle Räume kann das ein Vorteil sein.
Delta-Force-Soldat: Auf dem Schiessstand, ja. Im realen Kampf? Nicht wirklich.
US-Army-Schiessausbilder: Du hast doch sicher selbst erlebt, wie schnell sich Lichtverhältnisse ändern. Stell dir vor, du bist in einer urbanen Umgebung. Du rennst aus einem sonnenbeschienenen Innenhof in ein dunkles Gebäude – wenn deine Beleuchtung nicht optimal eingestellt ist, hast du entweder ein überstrahltes Absehen oder siehst es gar nicht mehr.
Marc: Klar. Und während ich unter Stress noch nach dem Helligkeitsregler fummele, fliegen mir die Kugeln um die Ohren.
Delta-Force-Soldat (grinst): Exakt. Das Glasfaser-Tritium-System des batterielosen ACOG passt sich automatisch an. Kein Knopf, kein Gedanke, keine Verzögerung.
Thema Batterien – Ein zweischneidiges Schwert?
Marc: Gut, das leuchtet ein. Aber Batterien halten mittlerweile lange. Eine AA-Batterie in einem TA02 hält doch tausende Stunden.
US-Army-Schiessausbilder: Ja, wenn du dran denkst, sie zu wechseln. Aber stell dir einen langen Einsatz in einem abgelegenen Gebiet vor, wo du keine Möglichkeit hast, Batterien nachzuladen.
Delta-Force-Soldat: Oder du bist schon tagelang draussen, hast Kälte, Nässe, Stress – und dann fällt dir plötzlich auf, dass dein ACOG nicht mehr leuchtet. Genau deshalb eliminieren wir jede unnötige Fehlerquelle.
Marc: Verstanden. Ihr plant also nicht für das Beste, sondern für den Worst Case.
Delta-Force-Soldat: Exakt. Und Batterien sind eine dieser Variablen, die wir aus dem Spiel nehmen, wenn wir können.
Marc: Macht Sinn. Das erinnert mich an die Debatte, die wir über Low Power Variable Optics (LPVOs) hatten. Super vielseitig, aber auch mit mehr Komplexität und Abhängigkeit von Batterien.
Alternative Optiken – Wo machen Batterien Sinn?
Marc: Gibt es denn Szenarien, in denen ihr bewusst eine batteriebetriebene Optik vorzieht?
Delta-Force-Soldat: Klar. Für CQB nehme ich EOTech oder Aimpoint. Da brauche ich ein schnelles Reflexvisier und kann das Risiko der Batterie akzeptieren.
US-Army-Schiessausbilder: Und wenn ich wirklich eine variable Optik für Distanz will, dann nehme ich ein LPVO, zum Beispiel ein Nightforce ATACR oder ein Vortex Razor 1-10x.
Marc: Aber die brauchen auch Batterien für das Absehen.
Delta-Force-Soldat: Ja, aber wenn die Batterie ausfällt, habe ich immer noch eine optische Vergrösserung mit einem klaren Fadenkreuz. Beim LED-ACOG ist das anders – ohne Strom kein leuchtendes Absehen.
Fazit – Warum das batterielose ACOG bleibt
Marc: Also, wenn ich euch richtig verstehe, ist das batterielose ACOG die erste Wahl, weil es …
Delta-Force-Soldat: … unkaputtbar, idiotensicher und immer einsatzbereit ist.
US-Army-Schiessausbilder: Und weil wir nicht für den Luxus, sondern für das Überleben planen.
Marc: Okay, das Argument überzeugt. Ich verstehe jetzt besser, warum viele von euch dabei bleiben. Es ist nicht unbedingt eine Frage der Möglichkeiten, sondern der taktischen Prioritäten.
Delta-Force-Soldat (grinst): Genau. Du hast es erfasst. Und wenn du mal eine batteriebetriebene Optik siehst, die wirklich in jeder Situation perfekt funktioniert, sag mir Bescheid – dann kaufe ich sie auch.
US-Army-Schiessausbilder: Aber bis dahin bleibe ich beim ACOG ohne Batterie.
Marc: Klingt nach einer Entscheidung, die auf Erfahrung und Realität basiert.
Schlusswort
Das Feuer knistert, die Whiskeyflaschen sind fast leer, und die Nacht zieht über das Lager. Das Fazit? Nicht alles, was technisch besser aussieht, ist auch taktisch die beste Wahl. Und genau deshalb setzen viele Profis immer noch auf das batterielose Trijicon ACOG.
Marc Baumann, Gründer Plan B Training