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Plan B Training

E.X.P.L.O.S.I.V. wurde von Marc Baumann entwickelt, um ein klares, sofort anwendbares Handlungsschema für den Kampf zu schaffen. Es basiert auf umfassenden Erfahrungen und Erkenntnissen aus Einsätzen, Ausbildungen und psychologischen Studien. Marc Baumann hat nicht nur eigene Einsatzerfahrungen integriert, sondern auch Literatur von Einsatzkräften analysiert, darunter das Buch „On Killing“ von Dave Grossman, das die Psychologie des Menschen im Umgang mit Gewalt eindrucksvoll beschreibt. Ergänzend flossen die 10 Prinzipien der Selbstverteidigung in das Modell ein, die auf Erfahrungswerten und Befragungen von Teilnehmenden basieren.

Das Ziel von E.X.P.L.O.S.I.V. ist es, ein universell einsetzbares Handlungsschema zu konditionieren, das in allen Kampfszenarien funktioniert. Ob SelbstverteidigungSchießtrainingCQB (Close Quarters Battle)Teamkampf oder Force-on-Force-Trainings – E.X.P.L.O.S.I.V. bietet einen Leitfaden, der von der ersten Konfrontation bis zur Sicherung der Situation führt. Es hilft nicht nur in der Praxis, sondern auch in der mentalen Vorbereitung.


E.X.P.L.O.S.I.V. als mentales Training

Ein wichtiger Bestandteil des Modells ist die Integration in die Phase der Imagination. Durch die mentale Vorstellungskraft können Anwender sich realistische Szenarien vor Augen führen, basierend auf den Phasen von E.X.P.L.O.S.I.V.. So entstehen im Kopf „mentale Filme“, die nicht nur die persönliche Vorbereitung auf Gewalt verbessern, sondern auch Lösungsansätze für schwierige Situationen bieten. Diese Methode ermöglicht es, bereits im Vorfeld mögliche Konfrontationen durchzuspielen und die eigene Reaktion darauf zu konditionieren.


Was ist E.X.P.L.O.S.I.V.?

Das Wort E.X.P.L.O.S.I.V. steht für eine aktive, entschlossene Handlungsweise, die alle Phasen des Kampfes abdeckt. Dabei wird der Ablauf in drei logische Phasen unterteilt, um sowohl die Dynamik des Handelns als auch die Kontrolle über die Situation zu gewährleisten:

  1. Sofortige Aktionen:
    • Erkennen: Gefahr wahrnehmen und die Lage schnell beurteilen.
    • Explodieren: Initiative übernehmen und sofort aktiv werden.
    • Positionieren: Sich in eine Kampfposition bringen, Deckung nutzen und Kontrolle aufbauen.
  2. Kampfhandlungen:
    • Loslegen: Mit Kraft und Entschlossenheit angreifen, klare Techniken anwenden.
    • Offensive halten: Druck aufrechterhalten, um den Gegner zu dominieren.
  3. Sicherung und Nachbereitung:
    • Sicherstellen: 540°-Check, um die Umgebung vollständig zu kontrollieren.
    • Inspektion: Eigene Lage und Teamstatus prüfen.
    • Vollenden: Medic Bodycheck, Stabilisierung und Übergang zur weiteren Handlung.

E.X.P.L.O.S.I.V. ist damit nicht nur ein Leitfaden, sondern ein System, das jeden Schritt im Kampf strukturiert und Handlungsfähigkeit sicherstellt.


1. Einzelkämpfer: Der Kampf allein

Der Einzelkämpfer muss schnell handeln und allein die Kontrolle übernehmen. E.X.P.L.O.S.I.V. hilft, unter Druck sofort aktiv zu werden:

  • Erkennen: Gefahr wahrnehmen, keine Zeit verlieren.
  • Explodieren: Sofortige Bewegung, Initiative übernehmen.
  • Positionieren: Deckung nutzen, optimale Kampfposition schaffen.
  • Loslegen: Mit Kraft und Entschlossenheit angreifen, den Gegner neutralisieren.
  • Offensive halten: Druck aufrechterhalten, keine Chance zur Gegenwehr lassen.
  • Sicherstellen: 540°-Check – den gesamten Raum sichern (360° horizontal, 180° vertikal).
  • Inspektion: Eigene Lage prüfen, Waffe bereit machen.
  • Vollenden: Medic Bodycheck durchführen, Umgebung absichern, nächste Schritte planen.

2. 2er-Team: Kommunikation und Koordination

Im 2er-Team ist Kommunikation der Schlüssel. Es gibt die klar definierten Funktionen Drücker und Decker, jedoch muss jedes Teammitglied in der Lage sein, beide Rollen zu übernehmen und fließend zwischen ihnen zu wechseln.

Die Erfahrung zeigt, dass starre Positionszuteilungen zu isolierten Aktionen führen können – und dies ist gefährlich. Der Wechsel der Rollen muss trainiert werden, sodass sich kein Teammitglied ausschließlich auf eine Funktion verlässt. Die Position und Dynamik im Raum müssen immer angepasst werden, wobei die Führung klar kommuniziert wird.

  • Erkennen: Gefahr gemeinsam bewerten und teilen: „Kontakt vorne!“, „Kontakt links!“
  • Explodieren: Einer greift an, der andere sichert. Initiative durch klare Kommunikation.
  • Positionieren: Wirkungsräume absprechen, Sicht- und Feuerlinien optimieren.
  • Loslegen: Abgestimmte Aktionen: Einer drückt den Gegner, der andere deckt.
  • Offensive halten: Permanente Kommunikation: „Ich gehe vor!“, „Deckung links wechseln!“
  • Sicherstellen: 540°-Check: Gemeinsam Raum sichern und absuchen.
  • Inspektion: Partner-Check: Verletzungen, Waffe, Ausrüstung prüfen.
  • Vollenden: Medic Bodycheck für beide Teammitglieder und mögliche Dritte.

3. Team: Dynamik und abgestimmte Rollen

Im Teamtraining wird die Rollenverteilung präzise geübt, jedoch muss jedes Teammitglied in der Lage sein, jede Position zu übernehmen. Es gibt keine starren Positionszuteilungen. Dies ist besonders wichtig im Sinne des 540°-Checks, bei dem jeder Teil des Teams die Umgebung vollständig absichern können muss.

Das Team wird geführt, jedoch bleibt die Flexibilität entscheidend: Jedes Mitglied kennt und beherrscht die Funktionen Drücker, Decker und Unterstützer. Diese Flexibilität wird gezielt trainiert, um Überschneidungen zu vermeiden und das Team handlungsfähig zu halten.

  • Erkennen: Gefahr sofort melden: „Kontakt vorne!“, „Kontakt hinten!“
  • Explodieren: Auf das Signal des Teamleiters handeln: „Angriff ausführen!“
  • Positionieren: Wirkungsräume definieren: Deckung, Sicht- und Feuerlinien optimieren.
  • Loslegen: Koordinierte Offensive: Eine Gruppe greift an, die andere sichert.
  • Offensive halten: Ständige Kommunikation: „Deckung rechts frei!“, „Ich drücke weiter vorne!“
  • Sicherstellen: 540°-Check: Raum vollständig sichern und absuchen.
  • Inspektion: Team-Check: Verletzungen, Waffen, Munition.
  • Vollenden: Medic Bodycheck bei jedem Teammitglied und potenziellen Patienten.

Fazit: Flexibilität und Konditionierung

E.X.P.L.O.S.I.V. bietet nicht nur ein universelles Handlungsschema, sondern auch die Möglichkeit, verschiedene Szenarien flexibel zu trainieren. Ob allein, im 2er-Team oder im größeren Team – der Fokus liegt auf KommunikationFlexibilität und der Fähigkeit, jede Rolle zu übernehmen. Nur so können Situationen effizient gemeistert werden.

Explosivität bedeutet: Jederzeit handlungsfähig, flexibel und sicher – in jeder Rolle, in jeder Situation.

Marc Baumann, Gründer Plan B Training